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SUP Tourenplanung: Tipps zur Routenplanung und Equipment (inkl. Checkliste)

von Vinzent

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Eine gelungene SUP Tour beginnt schon bevor es mit dem Board aufs Wasser geht. Denn die richtige Vorbereitung ist das A und O für jede SUP Tour. Wer seine Route kennt, ist sicher unterwegs und kommt leichter in den Flow.

SUP Tourenplanung, Wetter und Sicherheit:

In unserem Ratgeber erfahren Sie, worauf es bei der Planung einer SUP Tour ankommt. Wir erklären Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Ihre eigene SUP Tour planen und welches Equpment mit muss. In unseren anschließenden SUP Tour Checklisten steht auf einen Blick alles Wichtige zur Tourenplanung und SUP Ausrüstung.

Anleitung: In 5 Schritten eigene SUP Tour planen

Eine SUP Tour will gut geplant sein, das trägt zur eigenen Sicherheit bei und erspart einem auf dem Wasser eine Menge Stress. Hier erfahren Sie, wie die Planung einer SUP Tour funktioniert und was es dabei alles zu beachten gilt.

1. Routenplanung

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Alles beginnt mit der Frage: Welche Strecke möchte ich paddeln? Tourenvorschläge von BeyondSurfing mit detaillierter Beschreibung der einzelnen Spots und Touren finden Sie hier in unseren SUP Regionen.

Bevor es aufs Wasser geht, ist es wichtig, sich mit der Strecke vertraut zu machen. Folgende Faktoren müssen bei der Planung einer SUP Tour berücksichtigt werden:

  • Distanz und Dauer
  • Fluss, See oder Meer
  • Befahrungsregeln
  • Gruppe oder Alleine
Tipp: Der Flussführer des DKVs und SUP Apps wie Canua können ebenfalls bei der Streckenplanung helfen.

Distanz und Dauer?

SUP Touren lassen sich in drei Kategorien einteilen:

  • Kurzstrecke (bis zu 5 km)
  • Mittelstrecke (5 bis 15 km)
  • Langstrecke (über 15 km)

Gefahr: Sich überschätzen

Wer eine lange SUP Tour fahren will, muss sich langsam an die Distanz herantasten. 5 km auf dem heimischen Badesee mögen kein Problem sein, doch eine 15 km lange SUP Tour ist deutlich anstrengender.

Daher ist es wichtig, seine eigenen Fähigkeiten nicht zu überschätzen. Denn Erschöpfung gehört zu den größten Gefahren beim Stand-Up-Paddling.

Wie lange ein Stehpaddler für die jeweilige Distanz braucht, hängt von seinem Können und der körperlichen Fitness ab. Anfänger fahren ca. 3 km pro Stunde, Fortgeschrittene um die 5 km pro Stunde und Profis bis zu 12 km pro Stunde.

Mit diesen Zahlen lässt sich die ungefähre Dauer der Tour berechnen. Vielleicht kennen Sie schon die persönliche Durchschnittsgeschwindigkeit, dann wird das Ergebnis noch genauer.

Lieber mehr Zeit einplanen:

In der Realität ist es immer besser, mehr Zeit einzuplanen. Gerade bei längeren SUP Touren machen die meisten Paddler mehrere kurze oder lange Pausen. Außerdem müssen manchmal Hindernisse wie Wehre, Schleusen oder ein umgestürzter Baum umtragen werden.

Wer nachmittags oder abends paddelt, muss die SUP Tour so planen, dass er vor Einbruch der Dunkelheit zurück an Land ist. Da dies nicht immer klappt, wird am besten eine starke Stirnlampe mitgeführt.

Fluss, See oder Meer?

Der Charakter der Tour hängt vom Gewässertyp ab. Auf Seen sind Start- und Endpunkt der Tour überwiegend identisch, auf Flüssen ist dies ebenfalls möglich, doch wird in der Regel nur in eine Richtung gefahren. Auf dem Meer können Ein- und Ausstiegsstelle gleich sein, müssen es aber nicht.

Je nach Art des Gewässers, gibt es verschiedene Dinge zu beachten. Hierzu empfehlen wir unbedingt, unseren Artikel zum Thema SUP Sicherheit durchzulesen.

Befahrungsregeln?

Nicht jeder See, Fluss oder Küste darf befahren werden. In Deutschland und dem Rest der Welt gelten lokale SUP Verbote und Befahrungsregeln, an die es sich zu halten gilt. Manche Strecken dürfen nur in einem bestimmten Zeitraum befahren werden. Häufig gibt es Uferbetretungsverbote, die regeln, welche Uferabschnitte betreten werden dürfen.

Bei der Planung einer SUP Tour müssen diese Verbote berücksichtigt werden, wer sich nicht daran hält, riskiert eine Strafe. Viele Regeln wurden aufgestellt, um die Natur zu schützen, was jedem Wassersportler am Herz liegen sollte. Alle in Deutschland geltenden Vorschriften finden Sie beim DKV: https://www.kanu.de/FREIZEITSPORT/Befahrungsregeln-75607.html.

Mehr zum Thema: SUP Verbote & Befahrungsregeln.

Gruppe oder Alleine?

Viele Stehpaddler gehen gerne mit Gleichgesinnten aufs Wasser, daher müssen sich bei der Tourenplanung folgende Fragen gestellt werden:

  • Sind alle Teilnehmer fähig, die Strecke zu paddeln? (Insbesondere bei Anfängern)
  • Bin ich im Notfall fähig, für die Sicherheit der anderen Teilnehmer zu sorgen?
  • Ist die Gruppengröße für das Gewässer zulässig?

Hinweis: Aus Sicherheitsgründen ist es ratsam, immer mindestens zu zweit unterwegs zu sein.

2. Die Route studieren

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Wenn die oben genannten Punkte geklärt sind und eine passende SUP Tour gefunden wurde, ist es unerlässlich, die Strecke zu studieren. Das vermeidet nicht nur Verwirrung während dem Paddeln, sondern steigert auch die Sicherheit.

Die Antworten auf folgende Fragen sollten Sie bereits vor dem Start kennen:

  • Wie verläuft die Tour (Abzweigungen, Fahrtrichtung, Ein- und Ausstiegsstelle)?
  • Brauche ich besondere Ausrüstung?
  • Wo gibt es Gefahrenstellen (Schleusen, Wehre, starke Strömungen, Hindernisse im Flussbett usw.)?
  • Wenn es Wehre gibt, wie lassen sich diese am besten umtragen?

3. Wind und Wetter

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Die Lufttemperatur, Wassertemperatur, Wind und Wetter sind für die Planung einer SUP Tour von großer Bedeutung. Deshalb ist es wichtig, vor jeder Tour den Wetterbericht zu prüfen. Am besten 5 Tage vor der Tour, 24 Stunden vor Beginn und direkt bevor mit dem SUP Board eingesetzt wird.

Wetterbericht prüfen:

Dabei helfen SUP Apps wie Windy und die WetterWarn-App. Doch die Wettervorhersage stimmt nicht immer. Somit ist es unerlässlich, immer einen Blick in den Himmel zu werfen, bevor es aufs Wasser geht.

Wie ist die Wetterlage?

Viele Stehpaddler bevorzugen gutes Wetter zum Paddeln, doch mit der richtigen Ausrüstung sind SUP Touren bei (leichtem) Regen kein Problem. Bei Starkregen hört der Spaß für die meisten Paddler auf. Generell gilt, nur aufs Wasser gehen, wenn die Konditionen stimmen.

Bei Gewittern und Unwettern sieht die Sache anders aus. Hier darf auf keinen Fall gepaddelt werden, denn durch Blitze und starke Winde besteht Lebensgefahr.

Vorsicht: Bei Gewittern besteht Lebensgefahr, auf keinen Fall aufs Wasser gehen!

Wie windig ist es?

Stand-Up-Paddeln mit Rückenwind macht Spaß, doch gegen den Wind anzukommen wird schnell zur Tortur. Daher muss vor jeder Tour die Windstärke und -richtung in Erfahrung gebracht werden. Idealerweise wird immer mit dem Wind im Rücken gefahren.

Gerade Anfänger dürfen den Wind nicht unterschätzen, was sich wie eine leichte Brise anfühlt, verlangt einem mehr Kraft ab als vorher geglaubt. Wer nicht genug Kraft und Kondition besitzt, wird schnell erschöpfen und bringt sich dadurch in Gefahr.

Tipp: Bei starkem Wind am besten auf den Knien oder im Liegen paddeln.

Wie ist die Luft und Wassertemperatur?

Ob bei Hitze oder Kälte, Stand-Up-Paddling ist das ganze Jahr über möglich. Allerdings sollte dafür jeweils die passende SUP Kleidung getragen werden.

4. Wasserstand und Tiden

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Der Wasserstand eines Flusses muss bei der Planung einer SUP Tour unbedingt berücksichtigt werden. Hierbei helfen die River App und Mein Pegel. Mindestens genauso wichtig ist der Abfluss des Flusses.

Der gemessene Wasserspiegel lässt sich in drei Kategorien einteilen. Allerdings sind diese nicht in Stein gemeißelt. Ein Wasserstand von 80 cm kann bei dem einen Fluss Hochwasser bedeuten und beim anderen nicht zum Paddeln reichen.

  1. Niedrigwasser

    Der Fluss führt wenig Wasser. Bei Niedrigwasser sind manche Flüsse komplett oder stellenweise nicht befahrbar. Fließt zu wenig Wasser durch das Flussbett, muss das Board an manchen Stellen getragen werden.

  2. Mittelwasser

    Ideal zum Paddeln. Allerdings gilt darauf zu achten, ob der Wasserstand in Richtung Hoch- oder Niedrigwasser geht.

  3. Hochwasser

    Die wenigsten Paddler wagen sich bei Hochwasser auf einen Fluss. Dafür gibt es einen guten Grund, denn bei Hochwasser herrscht Lebensgefahr.

Als Faustregel gilt: Je mehr Wasser abfließt, desto schneller fließt der Fluss.
Wasserstand und Tiden im Meer?

Wer auf dem Meer unterwegs ist, muss sich über die Gezeiten im Klaren sein. Denn Ebbe und Flut beeinflussen die Strömung. So ist es bei abfließendem Wasser deutlich anstrengender zurück an den Strand zu kommen.

In der App Windy lassen sich die Tiden nachlesen. Alternativ lassen sich hier die Gezeiten für Pegel innerhalb Deutschlands nachlesen.

5. Transport

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Um zur Einstiegsstelle zu gelangen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Mit dem Auto, Fahrrad, den öffentlichen Verkehrsmitteln oder per Anhalter. Wobei der Transport des Boards in den Öffis nur mit einem aufblasbaren SUP Board möglich ist, Hardboards sind zu sperrig.

Oneway oder Rundtour?

Wer eine Rundtour paddelt, muss nur zum Einstieg gelangen und tritt auf demselben Weg die Rückreise an. Wird die Tour nur in eine Richtung gepaddelt, gestaltet sich der Transport etwas kniffliger.

Rückweg einplanen:

Wer mit dem Auto anreist, muss vom Ausstieg zurück zum Einstieg gelangen. Oft werden dafür zwei PKWs genutzt, mit beiden geht es zum Ausstieg, wo das eine Auto geparkt wird. Mit dem anderen Fahrzeug und den SUP Boards wird dann zum Einstieg gefahren. Nach der Tour wird die Ausrüstung in das Auto am Ausstieg geladen und dann das Auto am Einstieg abgeholt.

Geht es auch umweltfreundlicher?

Diese Methode mit mindestens 2 PKWs ist leider nicht sehr umweltfreundlich. In abgelegenen Regionen ohne ÖPNV ist es jedoch oft leider die einzige Möglichkeit. Alternativ lässt sich der Weg zurück zum Auto mit dem Fahrrad bewältigen, zumindest wenn die Strecke nicht länger als 5 bis 10 km ist. Es lohnt es sich auch immer nachzusehen, ob es in der Nähe des Aus- bzw. Einstiegs eine Bushaltestelle oder einen Bahnhof für die Rückreise gibt.

Checkliste: SUP Tourenausrüstung

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Auf einer SUP Tour darf die richtige Ausrüstung nicht fehlen. In dieser Checkliste erfahren Sie, was für Ihre SUP Tour unbedingt eingepackt werden muss:

Auf stillen Gewässern

Auf fließenden Gewässern

Wer auf Fließgewässern unterwegs ist, braucht zusätzlich zu den oben genannten Zubehör noch weitere Ausrüstungsgegenstände.

  • Helm
  • Schuhe
  • Wurfleine bzw. Wurfsack
  • Hüftleash mit Quickrelease
  • Wildwasserschwimmweste oder Prallschutzweste

Empfehlung: Besonders wichtig ist hier, dass niemals mit einer Fußleash gepaddelt wird, sondern nur mit einer Hüftleash mit Quickrelease oder ohne Leash.

Checkliste: SUP Tourplanung

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Diese Checkliste hilft dabei, Ihre eigene SUP Tour zu planen. Sind alle Punkte erfüllt und alle Fragen beantwortet, wird die Tour ein voller Erfolg werden.

Strecke und Teilnehmer

  • Welche Strecke wird gefahren?
  • Wie viele andere Paddler kommen mit?
  • Welche Umstände herrschen auf der Strecke?
  • Verfüge ich über die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten, um die Strecke zu fahren?
  • Sind die anderen Paddler fähig, die Strecke zu fahren?
  • Wie wird auf der Tour navigiert (Karten, Infomaterial, Canua App, GPS)?
  • Wo werden Pausen eingelegt (Anlandemöglichkeiten, Gaststätten)?
  • Wie erfolgt der Transport?

Gefahrenstellen und Hindernisse

  • Wo liegen gefährliche Stellen entlang der Strecke (Wehre, starke Strömung, Stromschnellen, usw.)?
  • Wo muss umtragen werden?
  • Auf welcher Uferseite wird umtragen und wo ist der beste Ausstieg?
  • Brauche ich einen SUP Transportwagen?

Wasserstand und Gezeiten?

  • Ist der Fluss/See momentan befahrbar?
  • Wie ist der Wasserstand und Abfluss?
  • Bei Meer oder Gezeitenfluss: Wann ist Ebbe und Flut?

Befahrungsregeln

  • Ist das Befahren der Strecke momentan erlaubt?
  • Welche Befahrungsregeln gelten (Befahrungsverbote, Uferbetretungsverbote, Gruppengröße, SUP Verbot)?

Wetter und Wind

  • Was sagt der Wetterbericht?
  • Wie stark bläst der Wind und aus welcher Richtung?
  • Wie sieht der Himmel aus? Wie schätze ich die Lage ein?

Verkehrsregeln und Schifffahrt

  • Gelten hier Besonderheiten?
  • Sind Schiffe/Segler/Surfer unterwegs?

Notfall

  • Habe ich ein Smartphone dabei?
  • Kenne ich die Notrufnummer des Landes (112 in Europa)?
  • Ortungsapp (z. B. SafeTrx) aktiviert?

Letzter Check vor der Abfahrt

  • Wetterbericht nochmal prüfen
  • Ausrüstung auf Schäden überprüfen
  • Ist die Sicherheitsausrüstung komplett?
  • Genug Verpflegung dabei?
  • Strecke mit allen Teilnehmern abgesprochen?

Mit der richtigen Tourenplanung wird das nächste SUP Abenteuer garantiert ein Erfolg. Wir hoffen unsere Tipps, Tricks und Erfahrungen helfen Ihnen bei der SUP Tourplanung weiter. Hinterlasse gerne ein Kommentar bei Fragen, Anregungen oder weiteren nützlichen Tipps und Tricks.

Vinzent

Experte für Paddel- und SUP-Abenteuer
Charlie don’t surf, aber Vinzent schon. Wenn es sein Studium zulässt, dann werden die Bücher weggeworfen und Stifte gegen Boardshorts getauscht. Ansonsten verbringt er seine Zeit gerne in der Natur, am liebsten am Wasser oder in den Bergen.

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