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Surf Ski fahren: So funktionieren Surfkajaks (Ratgeber)

von Vinzent

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Surfski ist in Europa noch eine Nischensportart und das absolut zu Unrecht! Die Surfski-Boote gehören mit zu den schnellsten Kajaks. Mit ihnen können sogar Wellen geritten werden.

Surfski fahren?

Der Surfkajak Markt wird immer größer und es gestaltet sich schwierig umfassende Infos über Boote und deren Aufbau zu finden.

Das sollten Sie über die Kajaks wissen:

BeyondSurfing zeigt Ihnen wie Surfskis aufgebaut sind, wie sich gewisse Eigenschaften auf das Fahrverhalten auswirken und worauf Sie beim Kauf eines eigenen Surfskis unbedingt achten müssen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Surfskis gehören zu den schnellsten Kajaks.
  • Mit ihnen können Wellen geritten werden.
  • Anfänger brauchen ein stabiles Surfski.

Ebenfalls interessant: Die beliebtesten Kajaks im Vergleich.

Surf Ski kaufen:
So treffen Sie die richtige Entscheidung

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Das große Angebot an Surfski und die für Neulinge nicht immer sofort verständliche Fachterminologie, können bei der Suche nach dem richtigen Boot schnell zu Verwirrung führen.

Deshalb haben wir von BeyondSurfing den folgenden Kaufratgeber für Sie erstellt. Hier erfahren Sie alles, was Sie über Surfskis unbedingt wissen müssen.

So sehen Surfski in Aktion aus:

Epic V8 Surfski Experience

Aufbau von Surfski und Surfkajaks?

Nicht nur die große Auswahl auf dem Surfski Markt, kann auf Anfänger verwirrend wirken. Auch das sportspezifische Jargon und Fachbegriffe, sind nicht immer sofort klar:

  • Stern: Das hintere Ende des Surfskis, derselbe Begriff wird auch bei anderen Booten verwendet.
  • Ruderluke: Hier befindet sich das Ruder, welches über die Fußpedale gesteuert wird. Über die Luke kann das Ruder gewartet oder gewechselt werden.
  • Hinterdeck: Die Oberseite des Bootes, hinter der Sitzfläche.
  • Breitester Punkt: An diesem Punkt wird die Breite des Surfskis gemessen. Je breiter, desto stabiler ist das Boot.
  • Cockpit: Hier sitzt der Paddler.
  • Bailer: An dieser Stelle läuft Wasser aus dem Boot ab.
  • Fußpedale: Hier stützt der Paddler seine Füße ab und steuert das Boot.
  • Vorderdeck: Oberseite des Surfskis, vor der Sitzfläche.
  • Bug: Vorderes Ende des Surfskis.

Was Sie Surfski beachten müssen

Auf der Suche nach dem besten Surfski sollten Sie unbedingt auf folgende Merkmale und Eigenschaften achten:

  • Länge
  • Breite
  • Gewicht
  • Stabilität
  • Körpergröße
  • Ruder
  • Zubehör

Die richtige Surfski Länge

Surfski gibt es in vielen verschiedenen Größen zwischen ca. 6 und 7,5 m. Generell gilt, dass kurze Surfski eher für Anfänger, und lange Surfskis für Fortgeschrittene und Profis, geeignet sind.

Das wird auch von den Herstellern berücksichtigt, so gibt es oft eine Reihe von Modellen im Angebot, die für Anfänger, Aufsteiger, Fortgeschrittene oder Profis geeignet sind.

Kurze Surfskis
  • Für Anfänger, Aufsteiger und Fortgeschrittene
  • Stabil
  • Langsamer als lange Surfski
  • Leicht zu händeln, auch bei Wellengang
  • Leichter zu transportieren & lagern

Kurze Surfskis eignen sich am besten für Anfänger, Aufsteiger und Fortgeschrittene. Diese lassen sich auf dem Wasser leichter paddeln und sind auch bei Wellengang stabil. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich kurze Boote leichter transportieren und lagern lassen.

Sind kurze Surfski langsamer?

Jein, denn lange Surfski lassen sich zwar schneller paddeln, allerdings ist hierfür die richtige Technik notwendig. Anfänger beherrschen diese Technik meistens noch nicht. Wählen Sie trotzdem ein langes Boot, führt dies zu verschiedenen Problemen.

Zum einen ist das Boot instabil, dann fällt es schwerer, sich auf die richtige Paddeltechnik zu konzentrieren. Denn alleine das Balancehalten kostet Körperbeherrschung und Aufmerksamkeit, wenn es nicht trainiert wurde. Zum anderen ist das Paddeln mit falscher Technik viel kräftezehrender.

Beides hat zur Folge, dass ein Surfski Anfänger mit einem langen Surfski langsamer paddelt, als mit einem kurzen Modell, das für sein Können ideal ist. Also machen Sie sich nicht das Leben schwer und wählen Sie ein Boot, dass ihrem Level entspricht. Das gilt natürlich auch für Aufsteiger und Fortgeschrittene.

Lange Surfskis
  • Für Aufsteiger, Fortgeschrittene und Profis
  • Mehr Können notwendig
  • Instabil
  • Schnell
  • Aufwendiger zu transportieren & lagern

Zwischen kurzen und langen Surfskis lässt sich keine klare Grenze ziehen. Ebenfalls lässt sich nicht sagen, dass diese nur für Profis geeignet wären. Je nach Länge gibt es Modelle für alle Könnensstufen.

Stability over ability!

Ein zu langes Surfski lässt sich nur schwer richtig paddeln und behindert den Lernfortschritt. Auch wer kein Anfänger ist, sollten nicht übermütig werden und ein zu langes Surfski kaufen.

Wer die nötigen Skills dafür hat, wird mit einem langen Surfski viel Spaß haben. Die Boote penetrieren Wellen leicht und können sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen. Nur olympische Kajaks werden schneller.

Die richtige Surfski Breite

Je breiter ein Surfski ist, desto stabiler ist das Boot und lässt sich somit, gerade für Anfänger, auch leichter paddeln.

Je besser der Paddler, desto kleiner das Surfski:

Ein dünnes Surfski schneidet und schlägt durch ungebrochene Wellen und kann hohe Geschwindigkeiten erreichen. Ohne die richtige Technik als Grundlage wird das Paddeln jedoch schnell zur Rutschpartie.

Wie breit soll mein Surfski sein?

Skill-LevelSurfski Breite (in cm)
Anfänger52 oder mehr
Aufsteiger48-52
Intermediate45-48
Fortgeschrittener/Profi44 oder weniger

Das richtige Surfski Gewicht

Das Gewicht eines Surfski hängt in erster Linie von seiner Größe und den verwendeten Materialien ab. Früher bestanden Surfskis wie Surfboards aus einem mit Fiberglas umhüllten Schaumkern, heute werden die Boote mit speziellen Molding-Verfahren hergestellt.

  • Leichte Surfskis: Lassen sich schneller beschleunigen, sind aber dafür instabiler.
  • Schwere Surfskis: Lassen sich schwerer beschleunigen, sind aber etwas stabiler.

Für Anfänger spielt das Gewicht noch eine untergeordnete Rolle, da mehr Gewicht und somit auch Stabilität besser für sie sind. Fortgeschrittene und Profis legen mehr Wert auf Geschwindigkeit und Performance und entscheiden sich in der Regel für ein möglichst leichtes Boot.

Der Nachteil von leichten Surfskis:

Je niedriger das Gewicht, desto höher der Preis. Das liegt vor allem daran, dass leichte Boote zum Teil aus Carbon bestehen.

Die richtige Stabilität bei Surfskis

Stabilität spielt bei Surfskis eine wichtige Rolle, insbesondere für Anfänger. Wer mit einem zu instabilen Surfski lernt, wird nur langsam Fortschritte machen, was oft zu Frust führt.

Der häufigste Fehler beim Surfski Kauf:

Dieser Fehler passiert Anfängern und Fortgeschrittenen gleichermaßen: zu früh ein zu kleines Surfski kaufen.

Ein zu dünnes/langes Boot kaufen, weil es in ein paar Monaten, wenn Sie sich verbessert haben perfekt sein wird. Diesen Gedanken haben viele, leider ist das ein Trugschluss.

Es sollte immer ein passendes Boot gekauft werden, um damit zu lernen und dann erst der nächste Schritt zu einem kleineren und instabilen Boot gemacht werden.

Auch das Beachten der gewöhnlichen Conditions ist notwendig. Bei Wellengang sind Surfskis weniger stabil als auf glattem Wasser. Ist das Boot nicht stabil genug für Ihr Können, kann es nicht im Surf gepaddelt werden.

Surfskis und Körpergröße

Zahlen, Länge, Breite, das alles spielt eine wichtige Rolle. Dabei sollte aber eins nicht vergessen werden: Das Surfski muss für den Paddler bequem sein und sich “richtig” anfühlen, denn jeder Körper ist anders.

Diese zwei Punkte muss ein Surfski erfüllen:

1 Angenehme Sitzposition: Die Sitzposition im Surfski muss zum Paddeln bequem und aufrecht sein. Sie sollten möglichst fest im Boot sitzen, nur so kann der Surfski stabil gepaddelt werden. Gerade wenn Fortschritte gemacht werden, fällt auf wie wichtig eine feste Sitzposition ist.
2 Bewegungsfreiheit: Es muss aktiv nach vorne gepaddelt werden und Wind oder Wellengang sollten kein Problem sein.

Gut zu wissen: Auch das Körpergewicht ist nicht zu vernachlässigen. Schwere Menschen brauchen ein größeres Surfski das genug Volumen hat um ihr Gewicht zu tragen.

Das richtige Surfski Ruder

Das Ruder befindet sich am Stern des Surfskis und wird über Fußpedale bewegt. Mit dem Ruder wird die Richtung in die sich das Surfski bewegt gesteuert. Je länger das Ruder, desto stabiler ist der Surfski.

In der Regel lässt sich das Ruder eines Surfski wechseln. So haben viele Paddler mehrere Ruder für verschiedene Conditions. Ein kurzes bei ruhigem Wasser und ein längeres für Downwind.

Das richtige Surfski Zubehör

Um auf dem Wasser richtig loszulegen brauchen Sie noch weiteres Zubehör. Dazu gehören:

  • Surfski Paddel

    Ohne Paddel geht gar nichts, weder vor noch zurück. Das Paddel wird zum Beschleunigen und Lenken eingesetzt. Für das Surfski paddeln werden Doppelpaddel verwendet. Welche Größe benötigt wird, hängt von der Körpergröße und der Bootslänge ab. Die meisten Hersteller geben auf ihrer Website an, welche Paddellänge sich für wen eignet.

    Mit diesem Tool kann berechnet werden, welche Paddelgröße Sie benötigen.

  • Schwimmweste

    Eine Schwimmweste ist für Ihre Sicherheit unabdinglich. Sie sollte immer getragen werden, insbesondere wenn Wellengang herrscht.

  • Leash

    Die Plastikleine verhindert, dass das Boot nach dem Kentern abhandenkommt. Gerade bei langen Touren abseits der Küste sollten nicht auf eine Leash verzichtet werden.

    Bei Wellengang dagegen kann die Leash gefährlich werden und Sie lange hinter dem Boot herziehen. Deshalb wird in Wellen meistens keine Leash verwendet.

    Befestigt wird die Leash entweder am Boot und Paddel oder am Boot und Körper. Dann wird die Leash entweder um den Knöchel oder die Hüfte gelegt um sie stets schnell öffnen zu können.

  • Warnsignal

    Besonders für Paddler, die sich weit abseits des Festlandes bewegen ist ein Rauch- oder Leuchtsignal wichtig. Sollte das Boot auf ein Riff auflaufen und sinken, kann ein Warnsignal lebensrettend sein. Das Signal kann in der Schwimmweste getragen, oder am Boot befestigt werden.

  • Seesack

    Ein Seesack lohnt sich immer. Damit können Kleinigkeiten wie Smartphone, Snacks oder Schlüssel mit aufs Wasser genommen werden ohne nass zu werden.

  • GPS

    Ein GPS ist kein Muss und fällt unter die Kategorie “nice to have”. Damit kann die Route und Geschwindigkeit getrackt und Markierungen auf der Karte gesetzt werden.

Surfski Remount: Was wenn das Boot kentert?

Gerade Anfänger kentern häufig mit ihrem Surfski. Sind sie nah am Land, ist das kein Problem und sie können einfach mit dem Boot Richtung Strand schwimmen und sich dort wieder hineinsetzen.

Weiter von der Küste entfernt gestaltet sich das Ganze schwieriger, aber mit ein bisschen Übung wird der Wiedereinstieg ins Boot problemlos gemeistert.

Und so funktioniert es:

Surfski Remount with Oscar Chalupsky and Epic Kayaks

  1. Erstmal Ruhe bewahren, denn Panik hat auf dem Wasser nichts zu suchen. Lassen Sie sich einfach auf dem Wasser neben dem Boot treiben. Dabei wird das Paddel und das Boot mit der einen Hand festgehalten. Besonders bei Wellengang muss auf die Umgebung geachtet werden.
  2. Nun wird das Paddel auf Höhe der Fußpedale über dem Boot platziert. Das Paddel sollte dabei leicht schräg auf das Surfski gedrückt werden. Das Boot wird weiterhin mit einer Hand festgehalten.
  3. Die Hand, die nicht das Paddel hält, greift um das Cockpit herum und hält sich an der von Ihnen weg zeigenden Seite des Bootes fest.
  4. Kurz innehalten, sobald Sie bereit sind machen Sie einen Fußschlag wie beim Brustschwimmen und ziehen den Oberkörper so weit wie möglich über den Cockpitbereich.
  5. Kurz entspannen und den nächsten Schritt vorbereiten. Jetzt werden die Hüften zur Seite geschoben und der Körper leicht gedreht, sodass der Hintern auf den Sitz gleiten kann. Wenn nötig, kann danach wieder eine kurze Pause eingelegt werden.
  6. Nun wird das Paddel mit beiden Händen gegriffen, während die Beine weiterhin zur Seite des Bootes heraushängen. Jetzt machen Sie einen Paddelschlag auf dieser Seite und nutzen die Bewegung um beide Beine zurück ins Boot zu legen. Dabei ist es egal, ob die Beine einzeln oder gleichzeitig bewegt werden.
  7. Super! Sie sind wieder sicher im Surfski und bereit weiter zu paddeln. Viel Spaß bei der weiterfahrt.

Surf Ski Training in Deutschland

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Bekannte Surf Ski Marken und Hersteller

Zu den bekanntesten und beliebtesten Surf Wear Marken & Hersteller gehören:

  • Epic
  • Vajda
  • Nelo
  • Brainwave
  • Fenn
Hinweis: Bisher gibt es leider keine Testberichte von Stiftung Warentest oder Öko Test über Surfskis. Bei diesen namhaften Herstellern können Sie sich jedoch sicher sein, ein hochwertiges Surfski zu erhalten.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten zu Surf Ski

Was ist ein Surfski?

Ein Surfski ist ein langes und schmales Kajak, mit dem in ruhigem Wasser und bei Wellengang gepaddelt werden kann. Mit den Booten können Wellen, ähnlich wie mit einem Surfboard, geritten werden.

Wie funktioniert ein Surfski?

Der Paddler sitzt im Boot und nutzt sein Paddel um zu beschleunigen und sich vorwärtszubewegen. Er sitzt im Cockpit des Surfski, seine Füße liegen auf den Fußpedalen, mit diesen wird die Richtung in die sich das Boot bewegt, gesteuert.

Welche Surfski eignen sich für Anfänger?

Surfski für Anfänger müssen möglichst stabil sein. Daher eignen sich kurze und breite Boote am besten für Surfski Einsteiger. Denn nur auf einem stabilen Boot kann die Paddeltechnik ordentlich erlernt und Fortschritte gemacht werden.

Was ist Downwind surfen?

Beim Downwind surfen werden mit dem Surfski ungebrochene und gebrochene Wellen geritten.

Surf Ski Fazit

Jetzt wissen Sie, worauf es beim Kauf eines Surfski ankommt. Was Sie unbedingt aus diesem Ratgeber mitnehmen sollten ist, dass Anfänger aber auch Fortgeschrittene ein Boot brauchen, das für die individuellen Fähigkeiten stabil genug ist.

Surfski machen Paddelveteranen und Anfängern gleichermaßen Spaß. Probieren Sie es doch selbst einmal aus und stürzen sich mit dem Surfski in die Fluten.

Vinzent

Experte für Paddel- und SUP-Abenteuer
Charlie don’t surf, aber Vinzent schon. Wenn es sein Studium zulässt, dann werden die Bücher weggeworfen und Stifte gegen Boardshorts getauscht. Ansonsten verbringt er seine Zeit gerne in der Natur, am liebsten am Wasser oder in den Bergen.

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